Inhaltsverzeichnis
Das Wichtigste in Kürze
- Die Basaltemperaturmethode eignet sich für alle, die schneller schwanger werden wollen oder auf natürliche Weise verhüten wollen.
- Dabei wird die sogenannte Aufwachtemperatur gemessen. Diese gibt Aufschluss über deine unfruchtbaren und deine fruchtbaren Tage.
- Mit der Methode fällt es dir außerdem leichter, deinen Körper zu verstehen und nachzuvollziehen, wo in deinem Zyklus du dich gerade befindest,
Was ist die Basaltemperatur?
Die Basaltemperatur wird auch „Aufwachtemperatur“ genannt. Wenn wir nämlich schlafen, sinkt unsere Körpertemperatur auf ihr Minimum und der Körper kommt zur Ruhe. Direkt nach dem Aufwachen ist die Temperatur am niedrigsten. Bereits wenige Minuten nach dem Aufstehen steigt sie wieder an und variiert leicht über den Tag.
Die Messung der Basaltemperatur ist besonders beliebt, um schwanger zu werden oder um zu verhüten. Denn diese verändert sich im Laufe des Zyklus und so lässt sich erkennen, wann der Eisprung ist. Der Zyklus bedingte Temperaturanstieg gibt Aufschluss über die fruchtbaren und unfruchtbaren Tage und kann so bei Kinderwunsch oder zur Verhütung eingesetzt werden.
Für wen ist die Temperaturmethode geeignet?
- Bei einem Kinderwunsch: Möchtest du schwanger werden, kann dir die Basaltemperaturmethode dabei helfen, zu erkennen, wann deine fruchtbaren Tage sind. Findet der Eisprung statt, erfolgt ein Temperaturanstieg, den du mit dem Basalthermometer identifizieren kannst.
- Zur Verhütung: Andersherum kannst du natürlich auch mit der Temperaturmethode verhüten. Hier verwendest du einfach während der fruchtbaren Tage ein zusätzliches Verhütungsmittel (z. B. Kondom). Voraussetzung für ein zuverlässiges Ergebnis ist aber, dass du die Messung akkurat durchführst und einen natürlichen und relativ gleichmäßigen Zyklus hast. Diese Methode der natürlichen Empfängnisverhütung hat übrigens einen Pearl Index* von 0,8 bis 3. Die Verlässlichkeit der Methode hängt vor allem von der Gewissenhaftigkeit deiner Messung ab.
Welche Vor- und Nachteile hat die Basaltemperaturmethode?
Vorteile
- Kann dabei helfen, schneller schwanger zu werden
- Hilft dabei, den Zyklus und den Körper besser zu verstehen
- Hormonfreies Verhütungsmittel
- Unkompliziert und schnell in der Anwendung
Nachteile
- Muss unbedingt jeden Tag zuverlässig durchgeführt werden
- Kein allzu sicheres Verhütungsmittel (Pearl Index 0,8 – 3)
Wie messe ich die Basaltemperatur richtig?
Willst du deine Basaltemperatur messen, um schneller schwanger zu werden oder um auf natürliche Art und Weise zu verhüten, kommen zunächst wahrscheinlich einige Fragen bei dir auf: Wo wird die Basaltemperatur gemessen? Wann muss ich immer die Basaltemperatur messen? Und wie genau läuft das Ganze ab? Wir klären auf:
- Wie: Für die Messung der Basaltemperatur brauchst du entweder ein Basalthermometer oder einen Zykluscomputer mit Messfühler, auch Temperaturcomputer genannt. Wichtig ist, dass du die Messdaten bis zur 2. Stelle hinter dem Komma genau notierst.
- Wo: Am einfachsten ist es, die Basaltemperatur oral, also im Mund zu messen. Du kannst aber auch vaginal oder anal messen. Wichtig ist nur, dass du stets bei einer Methode bleibst.
- Wann: Die Basaltemperatur muss täglich direkt nach dem Aufwachen noch vor dem Aufstehen gemessen werden. Am besten legst du dein Thermometer griffbereit direkt auf den Nachttisch. Am zuverlässigsten sind die Daten, wenn du jeden Tag ungefähr zur selben Zeit misst und mindestens 4 Stunden geschlafen hast. Für die Messzeit gibt es aber ein Toleranzfenster von etwa 4 Stunden, sodass du am Wochenende auch mal länger schlafen kannst.
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Zykluscomputer oder Basalthermometer?
Die günstigere Methode ist definitiv die Messung mit einem digitalen Basalthermometer. Hier misst du am Morgen einfach direkt nach dem Aufwachen deine Basaltemperatur im Mund. Du solltest dir dann die Messergebnisse selbstständig bis zur zweiten Stelle nach dem Komma notieren, damit du auch deinen Temperaturverlauf genau nachvollziehen kannst.
Alternativ kannst du auch einen Zykluscomputer verwenden. Ein Temperaturcomputer misst deine Basaltemperatur und speichert diese direkt. Das Gerät dokumentiert deine Temperaturkurve sehr akkurat und wertet aus, wann deine unfruchtbaren und wann deine fruchtbaren Tage sind. Willst du mehr über Zykluscomputer erfahren und wissen, welche die besten sind, dann lies dir auch diesen Artikel durch:
Was bedeutet die Basaltemperatur?
In der Regel gibt es während eines ungestörten Zyklusverlaufes zwei verschiedene Temperaturniveaus. In der ersten Hälfte bis zum Eisprung ist die Temperatur eher niedrig (durchschnittlich etwa 36,6 °C). Diese Phase wird auch Tieflage genannt. Vor dem Eisprung gibt es meist einen leichten Temperaturabfall. Daraufhin steigt die Temperatur in der Regel um mindestens 0,2 °C an. Danach bleibt die Temperatur höher als in der ersten Hälfte des Zyklus. Deshalb wird die zweite Hälfte auch Hochlage genannt. Wie genau das Ganze aussieht, kannst du in diesem Diagramm gut erkennen:
Der Verlauf der Basaltemperatur während des Zyklus
Wie hoch ist die Basaltemperatur beim Eisprung?
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat zwei Kriterien definiert, die anhand der Basaltemperatur einen Eisprung erkennen lassen:
- Beim Eisprung erfolgt ein Temperaturanstieg innerhalb von 48 Stunden oder weniger
- Dabei sollten die Basaltemperaturen von 3 aufeinanderfolgenden Tagen mindestens 0,2 °C höher sein als in den vorherigen 6 Tagen
Durchschnittlich beträgt die Temperatur während und nach dem Eisprung etwa 37 °C. Sie bleibt dann auf diesem hohen Niveau für etwa 13 Tage bis zur Periode. Fand eine Befruchtung statt, sinkt die Temperatur nicht, was auf eine Schwangerschaft schließen lässt.
Wie hoch ist die Basaltemperatur während der Periode?
Fand keine Befruchtung statt, kannst du im Temperaturverlauf nach etwa 13 Tagen wieder einen Temperaturabfall feststellen. Kurz vor der Periode sinkt die Temperatur wieder auf durchschnittlich etwa 36,6 °C ab und bleibt auf diesem Level bis zum nächsten Eisprung.
Wie hoch ist die Basaltemperatur, wenn man schwanger ist?
Verlängert sich die Hochlage, also die zweite Hälfte des Zyklus mit höherer Temperatur auf über 16 Tage, lässt dies auf eine Schwangerschaft schließen. Hier bleibt die Temperatur erhöht und du bist wahrscheinlich schwanger.
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Was kann die Basaltemperatur beeinflussen?
Wie zuverlässig die Messergebnisse sind, hängt vor allem davon ab, wie akkurat du misst. Trotzdem gibt es einige Faktoren, die das Messergebnis verfälschen können.
- Krankheit
- Stress
- Bestimmte Medikamente
- Reisen & Umgebungswechsel
- Ein unregelmäßiger Schlafrhythmus
- Starker Alkohol- oder Drogenkonsum
Diese Faktoren können das Ergebnis beeinflussen. Wichtig ist, dass du in diesem Fall die Störfaktoren dokumentierst und das Messergebnis ggf. ausklammerst.
Fazit
Mithilfe der Basaltemperaturmethode können Frauen mit Kinderwunsch schneller schwanger werden, da sie besser erkennen können, wann ihre fruchtbaren Tage sind. Andersherum eignet sich diese Methode aber auch als natürliche Empfängnisverhütung für all diejenigen, die (noch) keinen Kinderwunsch haben.
Anhand deiner Temperaturkurve erkennst du deine unfruchtbaren und deine fruchtbaren Tage, kannst deinen Eisprung feststellen und auch nach dem Zyklus schneller herausfinden, ob du schwanger bist oder nicht. Alles, was du dafür brauchst, ist ein digitales Thermometer oder ein Zykluscomputer.