Pickel in der Schwangerschaft: Was wirklich gegen Schwangerschaftsakne hilft

Frau mit Gesichtsmaske
Credit: Pixels/Cottonbro

In der Schwangerschaft verändert sich nicht nur dein Bauch. Auch deine Haut kann sich gerade am Anfang der Schwangerschaft ändern. Bei einigen Schwangeren kommt es sogar zu einer Schwangerschaftsakne. Das liegt vor allem an der hormonellen Umstellung deines Körpers.

Die Veränderungen der Haut kann sowohl positiv als auch negativ sein. Während einige werdende Mütter über plötzliche porenreine Haut staunen, bekommen andere Pickel in der Schwangerschaft. Wir erklären dir, was die Ursachen von Schwangerschaftsakne sind und was du dagegen tun kannst. Außerdem haben wir mit einer Dermatologin gesprochen, die uns die wichtigsten Fragen zum Thema der hormonellen Akne beantwortet.

 

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Kyra Piontek
Kyra Piontek

Ich bin Kyra, Journalistin, und schreibe am liebsten über alle Themen, die du dich nicht traust, deine Freundinnen zu fragen. Sex in der Schwangerschaft? Die richtige Intimpflege? I got you!

Das Wichtigste in Kürze

  • Dass sich bei einigen werdenden Müttern Pickel in der Schwangerschaft bilden, liegt vor allem an den hormonellen Veränderungen im Körper.
  • Bei vielen bilden sich die Unreinheiten im ersten Trimester und verschwinden danach wieder. Allerspätestens nach der Geburt kannst du aber damit rechnen, dass die Pickel wieder zurückgehen.
  • Mit der richtigen Hautpflege, einer ausgewogenen Ernährung und einem gesunden Lebensstil kannst du die Unreinheiten in den Griff bekommen und mindern.

Was ist Schwangerschaftsakne?

Schwangerschaft macht schön. So lautet jedenfalls die Theorie. Grund dafür soll das Hormon Östrogen sein, das in dieser Zeit vermehrt ausgeschüttet wird. Es verlangsamt den Haarausfall, fördert die Durchblutung und lagert Wasser in der Haut ein. Die Folge: Volles, geschmeidiges Haar, ein rosiger Teint und eine reine, ebenmäßige und straffere Haut.

Doch nicht alle Schwangeren erfreuen sich an dieser positiven Veränderung des Körpers. Manche Frauen reagieren sehr sensibel auf die hormonellen Veränderungen während der neun Monate. Es kann deshalb oft zu Hautunreinheiten oder sogar zu einer hormonell bedingten Akne kommen. Bei einer Schwangerschaftsakne können sich entzündete Pickel und Hautunreinheiten vor allem im Gesicht, am Dekolleté oder am Rücken bilden. Gefährlich ist das nicht für Kind oder Mutter – kann aber für die ein oder andere unangenehm sein.

Welche Ursachen haben Pickel in der Schwangerschaft?

Die Hauptursache von Pickeln in der Schwangerschaft sind die hormonellen Veränderungen. Viele Frauen reagieren sensibel auf das männliche Hormon Testosteron. Dieses sorgt unter anderem für die Talgproduktion im Körper. Kommt es während der Schwangerschaft zu einer vermehrten Produktion von Testosteron, kann es sein, dass die Talgproduktion stärker angeregt wird und die Poren so schneller verstopfen. Das wiederum begünstigt Pickel, Mitesser und Schwangerschaftsakne.

Aber auch ein ungesunder Lebensstil oder Stress können für die Pickel verantwortlich sein. Ernährst du dich nicht ausgewogen und gesund oder hast viel Stress im Alltag, kann sich das auf deine Hautgesundheit auswirken.

Wann werden die Pickel in der Schwangerschaft besser?

Wann sich deine Haut wieder verbessert, lässt sich nicht pauschal beantworten. Oft treten die Unreinheiten vor allem im ersten Trimester auf, da der Körper hier sehr empfindsam auf die hormonellen Umstellungen reagiert. Mit der Zeit verschwinden bei vielen die Pickel dann. Doch spätestens nach der Geburt kannst du damit rechnen, dass deine Pickel nun wieder zurückgehen und sich deine Haut normalisiert.

 

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Was kann man gegen Pickel in der Schwangerschaft tun?

Die schlechte Nachricht zuerst: Die Hauptursache deiner Pickel sind die Hormone. Diese kannst du leider nicht verändern. Doch nun die gute Nachricht: Ob sich deine Hautsituation verschlimmert, hast du selbst in der Hand. Mit diesen Tipps kannst du deine Schwangerschaftsakne oder Pickel mindern und deine Hautgesundheit fördern.

Hautpflege bei Pickeln

  • Reinige deine Haut am besten zweimal täglich und besonders schonend. Das heißt: Keine Reinigungsbürsten mit harten Borsten, keine groben mechanischen Peelings und keine aggressiven Pflegeprodukte (mehr dazu weiter unten).
  • Die Pickel nie ausdrücken. Das kann zu Entzündungen und eventuell sogar Narbenbildung führen.
  • Stärke deine Hautbarriere mit einer pflegenden Creme und/oder einem reichhaltigen Serum.
  • Vermeide starke Reibung auf dem Gesicht. Also keine groben Waschlappen und das Gesicht mit einem Handtuch immer nur trocken tupfen und nicht rubbeln.
  • Verwende am besten pH-neutrale Produkte ohne Alkohol oder Duftstoffe. Milde Pflege ist hier das Zauberwort.
  • Natürlich kannst du dich noch schminken. Achte nur darauf, dass die Produkte nicht ölhaltig sind und du dein Make-up abends besonders gründlich entfernst.

Ernährung bei unreiner Haut

  • Achte auf eine ausgewogene Ernährung. Sie ist der Schlüssel für einen gesunden Körper.
  • Nimm weniger hochglykämische Lebensmittel wie zuckerhaltige Lebensmittel oder Weißbrot zu dir. Diese können die Talgproduktion begünstigen.
  • Konsumiere Lebensmittel mit einem hohen Ballaststoffanteil wie zum Beispiel Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte oder Trockenfrüchte.
  • Verzichte vermehrt auf Milch und Milchprodukte. Probier doch lieber mal Milchalternativen sie Soja-, Hafer- oder Mandelmilch.
  • Antioxidantien können helfen, Entzündungen der Haut zu mindern. Diese sind zum Beispiel vermehrt in roten Früchten wie Blaubeeren oder Heidelbeeren oder orangenem Gemüse wie Süßkartoffeln und Karotten enthalten.

Lebensstil für eine gesunde Haut

  • Du kannst es dir wohl schon denken: Vermeide Stress! Das tut nicht nur deiner Haut, sondern auch deinem ganzen Körper und natürlich der Entwicklung deines Babys gut.
  • Alkohol und Nikotin sind selbstverständlich tabu. Das versteht sich, glaube ich von selbst.
  • Trinke viel Wasser. Mindestens 2 bis 3 Liter am Tag sollten es sein. So spülst du alle Schadstoffe schneller aus deinem Körper heraus.

Welche Produkte helfen?

Bei der Hautpflege von sehr öliger und fettiger Haut kommt es nun auf wasserbasierte Produkte an, die nicht ölhaltig sind und besonders pH-schonend zur Haut sind. Hier haben wir dir unsere Favoriten aufgelistet:

Gesichtsreiniger

La Roche-Posay Effaclar Reinigungsgel
  • 200 ml
  • Für ölige, unreine Haut
  • pH-Wert 5.5 – 6.0

Das schäumende Reinigungsgel von La Roche-Posay ist besonders gut für unreine und ölige Haut geeignet und ist sehr schonend zur Haut. Es ist parabenfrei, ist nicht komedogen (verstopft die Poren nicht) und hat den pH-Wert 5.5 bis 6.0.

Creme

Sebamed Mattierende Creme
  • 50 ml
  • Für unreine Haut
  • Ohne Mikroplastik

Setze auf eine Creme, die deinen Teint mattiert und nicht ölhaltig ist. Die mattierende Creme für unreine Haut von Sebamed reguliert die Talgbildung, fettet nicht und spendet Feuchtigkeit.

Peeling

Rau Enzympeeling
  • 50 ml
  • Für alle Hautyypen
  • Enzympeeling auf Fruchtbasis

Hast du Pickel oder Akne, solltest du besonders schonend zur Haut sein, aber sie regelmäßig von Talg und abgestorbenen Hautschuppen befreien. Besser als ein grobes mechanisches Peeling ist so ein Enzympeeling wie dieses hier von Rau.

Maske

Cattier Grüne Heilerde Maske
  • 100 ml
  • Für Mischhaut bis fettige Haut
  • Natur- und Biokosmetik nach ECOCERT Standard

Heilerde eignet sich bei Schwangerschaftsakne und unreiner Haut sehr gut. Verwende am besten die Cattier Gesichtsmaske mit grüner Heilerde ein- bis zweimal wöchentlich.

Hormonelle Akne: Dermatologin im Interview

Wir haben mit Dr. Alice Martin der Online Hautarztpraxis Dermanostic gesprochen und sie die wichtigsten Fragen zum Thema hormonelle Akne gefragt.

Dr. Martin, wie hängen Akne und Hormone überhaupt zusammen?

„Die Akne ist ein unter anderem auch ein hormonell bedingtes Geschehen. Nachgewiesen ist, dass männliche Geschlechtshormone (Androgene) die Talgdrüsenproduktion erhöhen und dadurch vermehrt Talg (Sebum) produziert wird.

Die erhöhte Talgproduktion wiederum führt zu Komedonen (Mitesser), die entweder geschlossen (weiße Komedone) oder offen (schwarze Komedone) sind.

Durch den Talgstau entzünden sich die Talgdrüsenausführungsfänge und der Haarschaft, wo der Talg ebenfalls vorhanden ist. Die auf der Hautoberfläche vorhandenen Bakterien (Propionibacterium Acnes) verstoffwechseln zudem den Talg und setzen freie Fettsäuren frei, die die Haut reizen können.“

Hat meine Ernährung einen Einfluss auf meine hormonelle Akne?

„Die Akne kann durch die Ernährung beeinflusst werden. Nachgewiesen ist, dass das Hormon ‚Insulin‘, das für unseren Blutzuckerspiegel verantwortlich ist, eine Rolle bei der Akne spielen kann. Wenn dauerhaft hohe Blutzuckerspiegel vorhanden sind, dann bildet der Körper eine Resistenz gegenüber dem Hormon ‚Insulin‘. Diese Insulinresistenz ist nachweislich eine mögliche Ursache für die Akne.

Auch gibt es bestimmte Lebensmittel, die die hormonelle Aktivität beeinflussen bzw. stimulieren, indem z.B. Östrogen-ähnliche Inhaltsstoffe vorhanden sind. Grundsätzlich wirken sich eine gesunde Ernährung mit ausreichend Gemüse, Obst und Flüssigkeit (ungesüßter Tee, Wasser) positiv auf das Hautbild aus.“

Wie kann ich hormonelle Akne behandeln?

„Auch die Hautpflege kann den Verlauf der Akne unterstützen (milde Lotionen und weniger Cremes, Salben). Grundsätzlich sollte das Gesicht nicht zu viel durch ungereinigte Hände angefasst werden und milde mechanische Peelings können unterstützend die Oberfläche reinigen.“

Fazit

Bilden sich bei dir Pickel in der Schwangerschaft, brauchst du keine Sorge haben. Das ist bei vielen werdenden Mamas ganz normal und liegt vor allem an der verstärkten Hormonproduktion. Bei den meisten treten die Unreinheiten vor allem im ersten Drittel der Schwangerschaft auf, da sich die Hormone hier neu einpendeln. In der Regel verschwinden sie danach wieder, spätestens aber nach der Geburt.

Mit der richtigen Hautpflege, den passenden Produkten, einer ausgewogenen Ernährung und einem gesunden Lebensstil kannst du deine Pickel oder Schwangerschaftsakne aber mindern.

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